IMIS

Institut für Migrationsforschung und Interkulturelle Studien


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Das Inventar der Migrationsbegriffe

Das Inventar der Migrationsbegriffe interveniert in aktuelle Diskussionen über Flucht und Migration. Die Beiträge lenken den Blick darauf, dass die Begriffe, mit denen über Migration gesprochen und gestritten wird, das Produkt von Bedeutungsverschiebungen, politischen Implikationen und der Zirkulation zwischen unterschiedlichen gesellschaftlichen Bereichen sind – dass sie also historisch geworden und gemacht sind. Mehr auf www.migrationsbegriffe.de

Neuigkeiten

Am 14. November 2023 hält Prof. Dr. Amade M'charek von der Universität Amsterdam einen Vortrag zum Thema "Trailing Vital Elements: Attending to migrant death and the possibilities for life". Wir freuen uns sehr und laden alle Interessierten herzlich ein! Zeit: 18.00-20.00 Ort: Universität Osnabrück, Seminarstr. 20 / EW, Raum 15/E16. Am 15. November gibt es außerdem eine Brown Bag Session zum Thema "An art of paying attention – Reflections on forensic approaches in Border and Migration Studies. A conversation with Amade M'charek", 12:00-13:00 Ort: IMIS-Besprechungsraum

Unser Buch ist erschienen online (open access) und als Paperback:
Bartels, Inken/Löhr, Isabella/Reinecke, Christiane/Schäfer, Philipp/Stielike, Laura (Hrsg.) (2023): Umkämpfte Begriffe der Migration. Ein Inventar. Bielefeld: Transcript.

Am 6. Juni 2023 ist Dr. Gunjan Sondhi von der Open University bei uns zu Gast und hält einen Vortrag zum Thema "Decolonising Migration Studies: Narratives vs Practices". Wir freuen uns sehr und laden alle Interessierten herzlich ein! Zeit: 16.00-18.00 Ort: Universität Osnabrück, Seminarstr. 20 / EW, Raum 15/E16.

Wir machen ein Panel zu "Care and harm in the production of
knowledge on migration" auf der IMISCOE-Tagung “Migration and inequalities. In search of answers and solutions” in Warschau (3.-6. Juli 2023).

Wir halten einen gemeinsamen Vortrag zu "postkolonialen Herausforderungen für die Migrationsforschung" auf der Tagung "Postkoloniale Perspektivierungen der Kultursoziologie" am 23./24. März 2023 an der Universität Osnabrück.

Das Inventar der Migrationsbegriffe hat den Open Access Preis der Universität Osnabrück gewonnen!

Inken Bartels, Philipp Schäfer und Laura Stielike leiten den Workshop „Between care and harm. How can we (self)reflexively study the production of knowledge on migration?“ auf dem Nachwuchstreffen der DeZIM-Tagung 2022 am 5. Oktober in Berlin.

Am 20. Januar 2022 geht das Inventar der Migrationsbegriffe online. Aus diesem Anlass diskutieren Kijan Espahangizi, Kübra Gümüsay, Christian Jakob und Isabella Löhr mit Onur Erdur zum Thema "Umkämpfte Migration. Wie wir über Gesellschaft sprechen und streiten".

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Mitglieder der Nachwuchsgruppe, Foto: Helen Schwenken

Nachwuchsgruppe
›Die wissenschaftliche Produktion von Wissen
über Migration‹

Förderung: Niedersächsisches Vorab der VolkswagenStiftung
Laufzeit: 1. Januar 2019 - 30. Juni 2025
Leitung: Dr. Maurice Stierl
Projektmitarbeiter*innen: Dr. Inken Bartels, Dr. Philipp Schäfer und Dr. Laura Stielike
Studentische Mitarbeiterin: Kristina Veers

English Version

Die Nachwuchsgruppe analysiert die Bedingungen und Folgen der wissenschaftlichen Produktion von Wissen über Migration. Im Zentrum der gemeinsamen Arbeit stehen die Praktiken der Produktion und Zirkulation von Wissen über die räumliche Bewegung von Menschen, die jeweils an der Schnittstelle von Wissenschaft und Politik, Verwaltung und Gesellschaft untersucht werden. Mit der Nachwuchsgruppe wollen wir zu einem vertieften Verständnis von gesellschaftlichen Selbstverständigungsprozessen und Praktiken im Umgang mit Migration und Differenz beitragen und reflexive Perspektiven für die historische, sozial- und kulturwissenschaftliche Migrationsforschung erarbeiten. Der oftmals aus unterschiedlichen Disziplinen gespeisten Auseinandersetzung mit der räumlichen Bewegung von Menschen versuchen wir durch ein transdisziplinäres, dialogintensives und kooperatives Arbeiten gerecht zu werden.

Projekte

Was zählt? – Die statistische Produktion von Wissen über Migration in Westafrika

Dr. Inken Bartels

Seit der sogenannten Migrationskrise 2015 fordern diverse Akteure aus Politik, Medien und Wissenschaft eine vermehrte und verbesserte Produktion wissenschaftlichen Wissens über globale Migration. Die steigende Nachfrage nach „wissenschaftlichen Daten“ und „Fakten“ verweist dabei vor allem auf ein Bedürfnis nach umfassenden Statistiken, messbaren Indikatoren und präzisen Vorhersagen globaler Migrationsbewegungen. Auf der Basis quantitativer Wissensformate, so die verbreitete Annahme, ließe sich Migration zukünftig nicht nur präziser voraussagen, sondern auch weitsichtiger und effizienter steuern. Migration auf dem afrikanischen Kontinent rückt dabei zunehmend in den Mittelpunkt internationalen Interesses. Das Forschungsprojekt untersucht die Produktion der geforderten „Zahlen und Fakten“ über Migrationsbewegungen in und aus Westafrika. Zwei zusammenhängende Forschungsfragen stehen dabei im Zentrum der Analyse: Durch welche Praktiken wird statistisches Wissen über Migration hergestellt? Und wie werden die produzierten Daten in der sozialen Interaktion unterschiedlicher Akteure zu „wissenschaftlichen Fakten“ und somit in anderen gesellschaftlichen Bereichen wirkmächtig? Es geht also im doppelten Sinne um die Frage, was zählt. Diese Fragen untersuche ich aus praxeologischen, transnationalen und postkolonialen Perspektiven, welche methodisch in einer qualitativen, sowohl vergleichend wie auch transnational angelegten, Fallstudie über die Produktion und -zirkulation von quantitativem Wissen in und aus Westafrika umgesetzt werden. Im Sinne einer „Ethnographie der Statistik“ rekonstruiere ich die jeweilige Geschichte und Praxis der statistischen Wissensproduktion am Beispiel von Senegal und Gambia.

Die umkämpfte Produktion und Zirkulation polizeilichen Wissens über Migration

Dr. Philipp Schäfer

Ob an der Grenze, über Grenzen hinweg oder im Innern von Nationalstaaten – die Polizei ist eine zentrale Akteurin in der Produktion und Zirkulation von Wissen über Migration und Migrant*innen. Dass diese Wissensproduktion und -zirkulation umstritten ist, haben unter anderem die turbulenten Dynamiken des sogenannten langen Sommers der Migration gezeigt, als die grenzüberschreitenden Praktiken Migrierender polizeiliche Institutionen, Akteur*innen und Prozesse fast täglich von Neuem herausforderten und veränderten. Das Teilprojekt fragt danach, wie sich die Polizei ein Bild der migrationsbedingt im dauerhaften Wandel befindlichen gesellschaftlichen Verhältnisse verschafft. Mit welchen Akteur*innen geht sie mehr oder weniger konfliktreiche Konstellationen ein, welche Wissensformen sind für sie von Relevanz und welche Bedeutung haben dabei insbesondere wissenschaftliche Expertisen? Und umgekehrt: Wie integrieren und übersetzen wissenschaftliche Forschungen polizeiliches Wissen über Migration und welche konflikthaften Deutungsverschiebungen lassen sich dabei
 beobachten? Der umkämpften Produktion und Zirkulation von Wissen über Migration spürt das Forschungsprojekt anhand ethnographischer Feldforschungen in verschiedenen europäischen Regionen aus einer transnationalen Perspektive nach.

Big Data, das Regieren von Migration und die Produktion von Wissen

Dr. Laura Stielike

Das Teilprojekt fragt danach, wie der zunehmende Einsatz von Big Data zur Analyse und Steuerung von Migration die Produktion von Wissen über Migration verändert. Am Beispiel des wachsenden transnationalen Netzwerks aus migrationsbezogenen Datenanalysezentren internationaler Organisationen und Datenwissenschaftler*innen an Universitäten und privaten Forschungsinstituten wird im Rahmen einer multi-sited ethnography untersucht, wie Kategorien, Annahmen und Werte aus den Datenwissenschaften, der Kommunikationstechnologie und digitalen Ökonomie in Wissen über Migration einfließen und schließlich in Migrationspolitiken übersetzt werden. Das Projekt erforscht somit die Produktion und Zirkulation von Wissen über Migration an der Schnittstelle von Wissenschaft, Politik und Gesellschaft und kombiniert dabei Migrationsforschung mit Science and Technology Studies sowie mit Studien zu Wissen und Politik.