IMIS

Institut für Migrationsforschung und Interkulturelle Studien


Navigation und Suche der Universität Osnabrück


Hauptinhalt

Topinformationen

C3 Die Produktion von Räumen der Fachkräftemigration: Anwerbung und Mobilität von Ärzt:innen

Prof. Dr. Christine Lang

Christine Lang, Foto: Simone Reukauf

Geographie
Universität Osnabrück
Weitere Informationen

Das Teilprojekt untersucht die Produktion von neuen Räumen der Fachkräftemigration am Beispiel der Anwerbung und Mobilität medizinischer Fachkräfte. Konkret werden dabei Ärzt:innen in den Blick genommen. Ziel ist es zu verstehen, wie im Kontext global zunehmender Nachfrage und Anwerbung von medizinischen Fachkräften Räume der Migration hergestellt werden und sich verändern. ›Räume der Migration‹ umfassen dabei nicht nur sich ändernde räumliche Mobilitätsmuster, sondern auch die Bedeutungen, die verschiedenen Räumen – wie Regionen, Ländern, Orten – in Bezug auf Migration zugeschrieben werden und sie z.B. als Ziel- und Herkunftsregionen (bzw. -länder oder -orte) konstituieren.

Die Migration medizinischer Fachkräfte wird oft unter räumlichen Gesichtspunkten beobachtet – als räumliche Bewegungsmuster und deren Folgen für die Gesundheitsversorgung in bestimmten Regionen. Jedoch erscheinen dabei Räume und ihre Bedeutung für Migration meist als gegeben. Dieses Projekt setzt dagegen an einem relationalen und konstruktivistischen Raumverständnis an, das es mit Perspektiven der reflexiven Migrationsforschung verknüpft. Es fragt danach, wie und warum im Kontext zunehmender Nachfrage und Anwerbung medizinischer Fachkräfte neue Räume der Migration hergestellt und bedeutsam werden und mit welchen Folgen für Mobilitätsoptionen und -entscheidungen dies geschieht.

Dafür wird das Projekt translokale Aushandlungen von Räumen der Migration im Zusammenspiel verschiedener Akteure und Kontexte analysieren: es wird (potenziell) mobile Ärzt:innen und ihre Netzwerke ebenso betrachten wie relevante Organisationen (z.B. Krankenhäuser, Ausbildungsinstitutionen, Vermittlungsagenturen) und institutionelle Rahmenbedingungen (z.B. bezüglich der Anerkennung von Berufsqualifikationen). Die empirische Forschung setzt an zwei potenziell miteinander verknüpften Herkunfts- und Zielregionen bzw. -orten an: (1) Belgrad und Novi Sad in Serbien sowie (2) Krankenhäusern in ländlichen Regionen in Niedersachsen und Bayern in Deutschland. Das Projekt wird mit qualitativen Methoden arbeiten: semi-strukturierte Interviews, Dokumentenanalyse sowie teilnehmende Beobachtung. Im Zentrum der empirischen Untersuchung werden die lokalen und translokalen Praktiken verschiedener Akteure, die zugrundeliegenden raumbezogenen Differenzierungen und Repräsentationen sowie die relevanten institutionellen und strukturellen Kontexte stehen.