IMIS

Institut für Migrationsforschung und Interkulturelle Studien


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Topinformationen

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Kulturproduktion in der Migrationsgesellschaft (KultMIX)

Die wollen Typen wie mich nicht sehen - Eine Geschichte über Vielfalt im Theater

Ein Film von Jens Schneider (2022)

Weltöffnung - Musik und die nächste Generation

Ein Film von Banda Communale und Musaik in Dresden (2022)

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Kulturstadt Sindelfingen: Die Vielfalt wird erwachsen

Ein Film der FamGang in Sindelfingen (2022)

NEU:

Migration und Vielfalt in der Kulturverwaltung:
eine Befragung städtischer Kulturämter in Deutschland

Eine Broschüre mit den Ergebnissen der bundesweiten repräsentativen Umfrage unter Kulturämtern.

Zum Download und weiteren Information geht es hier  lang.

Online noch zugänglich!

Erarbeitet von migrantischen Selbstorganisationen, Aktivist:innen, Studierenden, Ehrenamtlichen und Künstler:innen, ermöglicht die Ausstellung einen multiperspektivischen Blick in Osnabrücker Migrations-, Flucht- und Diskriminierungsgeschichten.

Die Ausstellung, die im Sommer 2021 im Stadtraum zu sehen war, ist online immer noch zugänglich!

17./18. Juni 2021 Online-Abschlusskonferenz:

Kultur und Migration.

Wie reagieren Kulturinstitutionen und Kulturpolitik auf den gesellschaftlichen Wandel durch Migration?

Programm

Kontakt

Dr. Jens Schneider

(Projektkoordination)
Tel. +49 541 969 4159
Fax +49 541 969 4380

jens.schneider@uni-osnabrueck.de

https://kultmix.org/

gefördert durch:

Förderung: Bundesministerium für Bildung und Forschung
Laufzeit: 1.4.2018 bis 31.3.2022
Projektleitung: Prof. Dr. Andreas Pott, Prof. Dr. Jochen Oltmer und Prof. Dr. Antonie Schmiz
Kooordination: Dr. Jens Schneider
ProjektmitarbeiterInnen: Lars Bädeker, Rikke Gram und Joanna Jurkiewicz

Mit offiziellem Start am 1. April 2018 untersucht ein Team des IMIS die Auswirkungen der zunehmenden Vielfalt und Zuwanderung auf etablierte Kulturinstitutionen wie Theater und Museen, aber auch die Kulturpolitik/Kulturverwaltung und die freie Kultur- und Kunstszene. Das Projekt ist Teil der Maßnahme „Migration und gesellschaftlicher Wandel“ des Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF).

Migration verändert das Land, seine Institutionen und seine Debatten schon lange. Doch die Wahrnehmung und Reflexion dieses Wandels waren selten zuvor so intensiv wie seit den Fluchtbewegungen nach Deutschland im Spätsommer 2015. Wie in einem Brennglas wurde sichtbar, dass der migrationsinduzierte gesellschaftliche Wandel auch eine Krise der Eigendefinitionen bedeutet: Der Erfahrung und dem politischen Bekenntnis, ein Einwanderungsland zu sein, steht ein Diskurs gegenüber, in dem selbst die Enkel von Einwanderern noch als „Menschen mit Migrationshintergrund“ gelten und damit gleichzeitig als Nichtdeutsche konstruiert werden. Das damit implizierte Bild einer ethnisch-kulturell definierten und als homogen verstandenen deutschen „Ursprungsgesellschaft“, an die sich Neuankömmlinge anpassen sollten, hat sich aber als wenig tauglich für trag- und konsensfähige Eigendefinitionen erwiesen – nicht zuletzt, weil die demographische Entwicklung und die mit Wanderungsprozessen einhergehende Diversifizierung der Bevölkerung sie längst weit überholt hat.

Kultur ist der zentrale Dreh- und Angelpunkt in dieser Debatte. Kulturelle Argumentationen prägen Integrationsbeobachtungen, sie dominieren sowohl diverse Szenarien der Bedrohung des Eigenen als auch alternative Diversitätsdiskurse. Auch die immer wieder aktuellen Diskussionen um Normen, Werte und sozialen Zusammenhalt verweisen auf den Kulturbegriff.

Das geplante Vorhaben richtet sein Augenmerk daher auf „Kultur“ und diejenigen Institutionen, zu deren zentralen Aufgaben die Produktion von Kultur gehört. Die beiden leitenden Forschungsfragen lauten:

  1. Wie ver- und bearbeiten in Deutschland überregionale und lokale Kulturinstitutionen die Erfahrungen der Migrationsgesellschaft? Welchen Beitrag leisten Kulturpolitik, Theater, Museen, kommunale Kultureinrichtungen, -programme und -arbeit für die Entwicklung und Erprobung von Konzepten, die die „Krise der Eigendefinitionen“ zu überwinden helfen?
  2. In welcher Weise verändern Migration und ihre langfristigen Wirkungen auch die Kulturinstitutionen selbst, also ihre Strukturen, Akteure und Praxen? Welche Rolle spielen z.B. Elemente interkultureller Öffnung in der Stellenbesetzung und der programmatischen Ausrichtung?

Das Vorhaben arbeitet mit dem Instrument der Reallabore. Ein kontinuierlicher Austausch mit einzelnen Praxispartnern sowie eine enge Verzahnung von wissenschaftlichen Erhebungen und Analysen mit der Praxis ausgewählter Kulturinstitutionen ermöglichen das Projekt. Ebenso wie die Praxispartner an der Entwicklung von neuen wissenschaftlichen Problemstellungen beteiligt werden, sollen wissenschaftlich fundierte Interventionen in die Praxis der Kulturarbeit der Migrationsgesellschaft vorgenommen werden, die und deren beobachtbare Folgen dann wiederum empirisch begleitet werden, um neue Erkenntnisse zu generieren.

Dieses Setting bedeutet ebenso wie die unter je spezifischen Bedingungen operierende Praxis von Kulturinstitutionen, dass Reallabore sinnvollerweise immer in konkreten lokalen Kontexten betrieben werden. Auch bei allgemeinen Fragestellungen können so exemplarisch lokale Umsetzungsmöglichkeiten und konkrete Akteure in den Blick genommen werden.

Geplant sind vier Reallabore an Standorten, die verschiedene Regionen und Maßstäbe der Betrachtung repräsentieren. Gleichzeitig ermöglichen sie in prototypischer Weise die Bearbeitung der vier Themenschwerpunkte, in dem jedes Reallabor schwerpunktmäßig für ein Thema steht; Hamburg (Schwerpunkt Theater), Dresden (Schwerpunkt Museum), Landkreis und Stadt und Landkreis Osnabrück (Schwerpunkt Kulturpolitik) und Sindelfingen (Schwerpunkt freie Kulturszene). Neben den Schwerpunktthemen werden an allen Standorten – in geringerer Intensität – auch die jeweils anderen Themenbereiche bearbeitet, so dass über die Projektlaufzeit eine hohe Dichte an Daten für direkte wie mehrdimensionale Vergleiche auf unterschiedlichen Ebenen zur Verfügung stehen wird.